Nach einem herausragenden ersten 25:16-Satzgewinn halten Stralsunds Bundesliga-Volleyballerinnen den Tabellenzweiten Leverkusen lange Zeit auf Abstand. Nach einem überraschenden Start unterliegen die Wildcats dem Tabellenzweiten der 2. Bundesliga, TSV Bayer Leverkusen, nach fünf Sätzen 2:3 (25:16, 25:23, 21:25, 13:25, 6:15).


Da sah Leverkusens Trainer nur noch rot: Nachdem der erste Punkt nach Anpfiff an die Gäste ging, versuchte Zhong Yu Zhou mit einer Auszeit beim 4:1 erstmals seine Spielerinnen auf Kurs zu bringen. Doch die Wildcats, die gegen den Favoriten entspannt in die Partie gehen konnten, hielten Leverkusen bis zum 8:1 auf Distanz. Zwar kamen die Gäste dann etwas besser ins Spiel, doch bei 12:6 sah der Trainer erneut den Moment für eine Ansprache gekommen. Angeheizt von solch einem Satzbeginn holten die Damen in Rot über die Spielstände 16:10, und einer 10-Punkte-Führung beim 22:12, den Satzsieg beim 25:16.
Nach dem Seitenwechsel brauchten Thiel´s Damen beim 1:4 erstmals eine deutliche Ansage ihres Trainers, um dann unverzüglich zum 5:5 aufzuschließen. Zwar gelang es der Sechs vom Sund nicht die Führung zu übernehmen, doch rückten sie ihren Gästen jetzt wieder mehr auf die Pelle. Nachdem die sich jedoch erstmals sechs Punkte Vorsprung zum 13:19 erarbeitet hatten, war die Favoritenrolle erkennbar. Nun griffen die Wildcats mit dem gleichen Biss wie im ersten Satz an und wendeten das Blatt kurz vor Satzende. Über die Punktstände 16:19, 19:21 und 23:23 konnten sie mit einem 25:23-Endstand auch diesen Satz für sich verbuchen. Im dritten Satz zeigte die Crew aus Leverkusen nun endgültig, dass sie verdient an der Tabellenspitze steht. Nach einem ausgewogenen Start und einer kurzzeitigen 3-Punkte-Führung der Thiel-Sechs beim 8:5, machten die Gäste mehr Druck und glichen beim 9:9 aus. Auf beiden Seiten wurde Punkt um Punkt erkämpft, doch leisteten sich die Stralsunder Mädels jetzt mehr Patzer, als zu Beginn der Begegnung. Bis zum 15:21 ließen sie ihre Gäste vorbeiziehen, bevor der Kampfgeist noch einmal aufloderte und den Vorsprung auf nur zwei Punkte beim 19:21, 20:22 oder 21:23 eingedämmt werden konnte. Mit 21:25 ging dieser Satz jedoch an die Sechs von Trainer Zhou.
Noch war nichts verloren und die Mädels um Sabrina Dommaschke boten noch einmal alle Kräfte auf, um den 280 Zuschauern in der Diesterweg-Halle einen Heimsieg zu bescheren. Doch bewies die Mannschaft aus Leverkusen in der zweiten Hälfte des vierten Satz den deutlich längeren Atem und setzte sich von 10:11 auf 11:18 und 12:22 schließlich auf 13:25 ab. Trotz aller Möglichkeiten überließ die Heim-Sechs dann auch den entscheidenden fünften Satz mit 6:15 den Gästen.
„Nach den beiden ersten Sätzen, in denen wir uns schwer getan haben, können wir doch noch zufrieden sein“, meinte Leverkusens Co-Trainer Sebastian Meusel.

Isabel Schneider konnte dann auch noch die Goldmedaille als wertvollste Spielerin mit nach Hause nehmen. Silber wurde diesmal Stralsunds Tanja Joachim überreicht. „Nach der ersten Hälfte des Spiels, wo wir Leverkusen im ersten Satz wirklich an die Wand gespielt haben, haben wir leider nachgelassen. Ich hätte mir gewünscht, den Fuß mehr auf dem Gas zu lassen“, resümiert Wildcats-Trainer André Thiel.
Wencke Büssow-Krämer, Ostsee-Zeitung