In der 2.Bundesliga verlieren die Sund-Mädels vor heimischer Kulisse deutlich in drei Sätzen. Tara Jenßen wurde auf Stralsunder Seite als wertvollste Spielerin geehrt.


 
Stralsund – Sang-und klanglos gingen die Stralsunder Wildcats am späten Samstagnachmittag im Zweitligamatch gegen den TV Gladbeck unter. In der Diesterweg-Halle konnten die Damen des 1. VC den favorisierten und noch mit Aufstiegsambitionen angereisten Gästen aus Nordrhein-Westfalen lediglich im zweiten Satz Paroli bieten. Die etwa 300 Zuschauer sahen ansonsten eine ganz schwache Vorstellung ihrer Wildkatzen. Die Gäste-Fans, darunter vier Männer in Elefantenkostümen, hatten sichtlich mehr Freude an der Leistung ihrer Mädels.
„Gladbeck war heute sehr, sehr gut. Wir waren rundherum schlecht, das war nichts“, resümierte der enttäuschte VC-Trainer André Thiel nach dem Spiel. „Wir sind hier nicht angetreten, um uns abschlachten zu lassen. So was darf uns nicht passieren, nicht so deutlich“, meinte der Coach. Und weiter fügte Thiel hinzu: „Da erwarte ich mehr Gegenwehr, das müssen wir besser machen“. Außerdem vermisste der Trainer bei seinen Damen Entschlossenheit.
Das Match begann vielversprechend, denn zunächst ging der Heim-Sechser, der in ungewohnter schwarzer Spielkleidung (Auswärtstrikots) antrat, mit 6:4 in Führung. Doch diese Anfangseuphorie hielt nicht lange an. Die Gäste glichen schnell aus und zogen selbst vorentscheidend bis auf 15:7 davon. Die Wildcats, die auf Swantje Basan (Erkältung) verzichten mussten, offenbarten große Schwächen in der Ballannahme, wirkten unkonzentriert, von Gegenwehr war nichts zu spüren. Punkte für die heimischen Sund-Mädels resultierten zumeist aus Fehlern der Gäste, die so einige Aufschläge ins Aus oder Netz hämmerten. Nach 23 Minuten verwertete der TV seinen zweiten Satzball zum 25:15.
Im zweiten Durchgang lagen die Wildkatzen zunächst mit 2:5, dann mit 4:8 und 7:12 zurück – ein Debakel drohte. Ein Aufschlag-As von Tara Jenßen brachte die Thiel-Damen wieder zurück in die Begegnung. Bis auf 12:14 kämpften sich die Wildcats heran, es entwickelte sich ein spannender Satz. Nach dem 18:18-Ausgleich war die Hoffnung groß, zumindest einen Durchgang gewinnen zu können. Doch ausgerechnet eine mehr als strittige Schiedsrichterentscheidung unterbrach den Lauf der Sundstädterinnen. Die Gäste gingen wieder mit 22:20 in Führung. Doch beim Heim-Sechser war jetzt zumindest der Wille erkennbar, sie gaben nicht auf, waren beim 23:24 wieder dran. Den vierten Satzball nutzten die Gladbecker dann aber doch noch zum 25:23-Satzgewinn.
Nach einem 0:4-Rückstand war André Thiel im dritten Satz zu einer frühen Auszeit gezwungen. Anschließend lief es ein wenig besser für sein Team. Ein As als Netzroller beim Aufschlag von Josefine Antrack bescherte den umjubelten 6:6-Ausgleich. Die Führung gelang dem Gastgeber aber nicht.
Gladbeck war am Samstag einfach in allen Belangen überlegen. Fast mühelos setzten sich die Gäste auf 17:9 ab. Den ersten Matchball verwertete der TV zum 25:19- Satzgewinn. Die Goldmedaille für die wertvollste Spielerin auf Seiten des Siegers ging an Alisa Kasselmann, Silber an Stralsunds Tara Jenßen.
 
Ina Knodel (Ostseezeitung)